Lirions Radio-Equipment
Auf die Frage, was man denn alles zum Senden braucht, gibt es mehr als eine Antwort. Auf die Frage, was ich zum Senden nutze, kann ich euch eindeutige Antworten geben – die findet ihr unten.
Hardware
Das Kernkonstrukt, die Schnittstelle zwischen Sendung und Radiostation sowie zwischen Moderator und PC (also der ebengenannten ersten Schnittstelle).
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Samson G-Track USB-Studiomikrofon inkl. Tischstativ.
USB-Treiber kompatibel mit Linux-Kernel 3.x und Windows
- König&Meyer Popkiller
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PC mit 2,13GHz-Intel-Dual-Core und 4GB DDR2-RAM. Bereits das reicht aus für Betrieb und Client – zumindest unter dem ressourcenschonenderen Linux.
Software
Wie bringt der PC die Sendung zum Radiosender? Inklusive richtigen Formaten etc.
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DJ-Software: IDJC Internet DJ Console – etwas mehr als Winamp mit Plugin sollte es schon sein, wenn man mehr
machen möchte als tumbes sequentielles Songabspielen.
IDJC ist FOSS (also auch kostenlos, aber
lizenziert) und mit selbstgeschriebenen Plugins erweiterbar. Dazu gibt es dank jack auch
die Möglichkeit, anderes Audio einzubinden wie Teamspeak, Skype, ...
Standard: Linux. Tut vielleicht auch unter Windows, da es auch
jack für Windows gibt, aber stellt euch wie bei vielem Alternativen unter Windows auf Mordsfrickelei ein.
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MP3-Bearbeitung:
- Tags: MusicBrainz Picard – einer der besten Tag-Clients für die definitiv
beste Tagdatenbank, die es da draußen gibt. Linux, Mac OSX und Windows.
MusicBrainz plus Discogs ist das Nonplusultra dank Qualitätskontrolle. Spart viel Arbeit beim
Digitalisieren von CDs (: Und Selbstbeteiligung geht auch – auch hier mit QoS.
- Normalisierung/ReplayGain: MP3Gain sowie foobar2000.
mp3gain ist schlanker, für Windows-User bietet sich mit dem besten und einem der schlanksten Player der Welt auch ein zuverlässiger ReplayGain-Lieferant an. Achtung: ReplayGain
verändert nicht den Audioinhalt, es "bewertet" ihn nur; das ist ja der Vorteil dabei! Tatsächliche Normalisierung setze ich nicht ein, ich will das Original-Audio behalten (:
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Playlistenerstellung: geschieht vollautomatisch. Zeilenweises Klicken ist auf Dauer viel zu viel Arbeit –
ich habe einen Nachmittag lang entsprechende Regexps und Wildcards erstellt, eine "Batch"-Datei geschrieben, und muss nie wieder
über 3000 Titel in einer Playliste händisch einfügen/anpassen.
Update: Mittlerweile habe ich das ganze etwas salontauglicher gemacht, das Ergebnis gibt es
hier zu bestaunen.
Kern: exiftool – liest nicht nur Fotodaten aus, sondern auch Audio, Video,
Flash, ... Sehr mächtiges Metadaten-Werkzeug.
Dazu der übliche Rest-Potpourri à la
sed,
sort, tr,
(g)awk und
vim. Die gibt es auch für Windows: (Get)GNUWin32 – das benutzen sogar Microsoft-Technet-Mitglieder
aufgrund der mangelhaften Kernfähigkeiten von Windows (:
Zubehör
Braucht eigentlich kein Aas – gibt's trotzdem hier.
- Audacity
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Test-Radiosender: Hier muss ich kurz eine Bresche schlagen. Die meisten Online-Radiosender setzen noch Shoutcast 1 ein, obwohl das seit Jahren nicht mehr unterstützt wird!
Das zeigt auch die Einstellung vieler Nichtinformatiker... besser ist jedenfalls:
- Shoutcast 2 (DNAS 2.2.1.109) –
Angenehmer Unicode-Support, browserunabhängige Anzeige für Hörer, JSON-API, ... und wird gepflegt
und upgedatet. Kürzlich von Radionomy aufgekauft worden, mal sehen was da noch kommt.
Meine Testsender werde ich nicht hier in den Äther werfen, die sind ja nur zu Testzwecken da. (Und
auch nicht permanent online.) Oder:
- Icecast 2 – Quelloffene Alternative. Nach dem ersten Stimmenfang
und Angucken wesentlich flexibler anpassbar und eindeutig besser beim DJ-Handover (also interessant,
wenn man mit mehr als einer Person einen Stream bestückt). Allein die Tatsache, dass das HTML vom
Shoutcast binär generiert wird und kaum veränderbar ist, ist schon ein eindeutiger Vorteil für
den Eiskollegen.
Ist auch kein Betastatus, wird kontinuierlich weiterentwickelt, gehört keiner
einzelnen Firma, ...